Im Interview für das Mitarbeitenden-Magazin KITdialog erklären Präsident Jan S. Hesthaven und Vizepräsident Oliver Kraft, die Veränderungen im Präsidium und ihre Auswirkungen.
Das Präsidium strukturiert sich neu und vereint künftig die Ressorts Forschung sowie Lehre und akademische Angelegenheiten in einem. Im Interview mit clicKIT erklärt Vizepräsident Oliver Kraft, wie das genau aussieht und was das für Studierende bedeutet.
clicKIT: Wie sieht die neue Struktur im Präsidium aus? Was hat sich verändert?
Oliver Kraft: Wir haben die zwei Ressorts Forschung sowie Lehre und akademische Angelegenheiten in ein Ressort zusammengeführt. Damit wollen wir Forschung und Lehre noch stärker miteinander verschränken. Nachdem Herr Wanner als Vizepräsident Lehre und akademische Angelegenheiten Ende Mai in den Ruhestand gegangen ist, übernehme ich die Leitung des neuen Ressorts als Vizepräsident Forschung, Lehre und Akademische Angelegenheiten.
Wegen der Fülle der damit verbundenen Aufgaben und der Größe des Ressorts haben wir eine Unterstützungsstruktur geschaffen: Fünf Vice Provosts übernehmen zentrale Aufgaben in den Ressortthemen Forschung, Forschungsinfrastrukturen, Wissenschaftlicher Nachwuchs, Lehre und Studentische Angelegenheiten. Sie alle sind Professorinnen und Professoren am KIT und übernehmen die neue Rolle innerhalb ihrer Dienstaufgaben.
Und was ist die Idee hinter der neuen Struktur? Welchen Mehrwert bringt sie für das KIT?
Unser Ziel ist es, durch die neue Struktur die Einheit von Forschung und Lehre noch weiter zu stärken. Außerdem möchten wir agiler werden, indem wir die Themen auf mehrere Schultern verteilen. Mit der neuen Struktur bringen wir mehr Professorinnen und Professoren in die Führungsebene. Das bedeutet, dass Entscheidungen und Prozesse künftig von Personen mitgestaltet werden, die näher an den Anliegen der jeweiligen Gruppen – und selbst unmittelbar betroffen – sind.
Was bedeuten diese Änderungen für die Studierenden?
Die Studierenden haben neben einem Vizepräsidenten als Ansprechpartner im Präsidium zwei Vice Provosts, auf die sie – je nach Anliegen – zugehen können. Ich denke, dass sich daraus gerade für diese Gruppe am KIT noch stärkere Möglichkeiten der Mitwirkung ergeben.
Bisher gab es ein eigenständiges Ressort für Lehre und akademische Angelegenheiten. Besteht da nicht die Gefahr, dass diese Themen als zwei Untergruppen des neuen Ressorts jetzt zur Nebensache werden?
Nein, diese Gefahr sehe ich nicht. Forschung und Lehre haben für mich denselben Stellenwert. Durch die Verteilung der Aufgaben auf mehrere Personen gibt es für alle Bereiche klare Zuständigkeiten und direkte Ansprechpersonen. Die studentischen Themen sind mit zwei Vice Provosts für Lehre und Studentische Angelegenheiten sehr gut vertreten. Unsere gemeinsame Aufgabe im Team wird es sein, so zusammenzuarbeiten, dass wir Forschung und Lehre noch mehr verschränken – davon profitieren alle Gruppen.
Welche Aufgaben stellen sich in der Lehre einerseits und den Studentischen Angelegenheiten andererseits?
Im Ressortthema Lehre geht es um die Organisation des Studiums von A bis Z – von Akkreditierung bis Zulassung. Während im Gebiet der Studentischen Angelegenheiten alle Belange der Studierenden adressiert werden, die nicht unmittelbar mit den Studiengängen zusammenhängen. Dazu gehören zum Beispiel der Erwerb von überfachlichen Qualifikationen, studentisches Engagement, aber auch die Wohnsituation oder Unterstützungsangebote bei gesundheitlichen Problemen.
Als Vizepräsident Forschung gehörten studentische Belange bislang nicht zu Ihrem Aufgabenbereich. Wie gehen Sie diese Aufgabe an?
Mit Respekt. Zum einen vor dem, was Herr Wanner in den letzten zwölf Jahren geleistet hat. Ich denke, dass wir in der Lehre hervorragend aufgestellt sind. Zum anderen neugierig. Ich bin auf das für mich neue Aufgabengebiet sehr gespannt.
Im Interview für das Mitarbeitenden-Magazin KITdialog erklären Präsident Jan S. Hesthaven und Vizepräsident Oliver Kraft, die Veränderungen im Präsidium und ihre Auswirkungen.
Professor Marc Hiller wird Vice Provost für Lehre und Professor Michael Mäs übernimmt als Vice Provost die Verantwortung für Studentische Angelegenheiten. Was sprach jeweils für ihre Ernennung?
Ich habe mit Herrn Hiller für die Lehre und Herrn Mäs für die Studentischen Angelegenheiten als KIT-Studiendekan beziehungsweise KIT-Dekan zwei sehr erfahrene Kollegen gewinnen können. Ich bin überzeugt, dass wir im Team die Aufgaben mit Kompetenz, aber auch mit viel Freude angehen werden.
Gerade ist die Entscheidung bei den Exzellenzclustern gefallen: Mit zwei bewilligten Clustern darf das KIT auch wieder in der Förderlinie „Exzellenzuniversität” antreten. Was bedeutet dieser Titel aus Ihrer Sicht für Studierende?
Ich freue mich, dass wir unsere beiden erfolgreichen Exzellenzcluster zum 3D-Nanodruck und zur Batterieforschung fortsetzen dürfen und bedauere gleichzeitig, dass wir mit der Quantentechnologie nicht zum Zuge gekommen sind. Das Thema wird aber trotzdem auch zukünftig eine wichtige Rolle am KIT spielen. Bei einer erfolgreichen Verteidigung des Titels Exzellenzuniversität eröffnen sich für uns zusätzliche Möglichkeiten, das KIT zu gestalten. Ein zentrales Ziel lautet dabei „Forging the Place to Be“ – das gilt für Studierende gleichermaßen wie für Forschende.
Interview: Leonie Kroll, 5.6.2025