Leander Rambichler-Praxmarer
Mann in blauem T-Shirt geht allein in rundem, weißem Raum mit Schatten an der Wand.

Ein Stipendium, das deine Perspektive dreht

Das Kulturkreis Stipendium bringt mehr als nur Fachwissen: Kreativität, Perspektivwechsel und künstlerische Impulse für den Studienalltag – und eine Vorbereitung für künftige Führungskräfte

Wer später Verantwortung übernehmen will, braucht mehr als gute Noten. Inspiration, Kreativität, Intuition und die Fähigkeit zum Perspektivwechsel sind heute entscheidend, um in Wissenschaft und Wirtschaft nachhaltig erfolgreich zu handeln. Genau hier setzt das Kulturkreis Stipendium an, das bis 2024 unter dem Namen „Bronnbacher Stipendium – Kulturelle Kompetenz für künftige Führungskräfte“ bekannt war.

Seit 2004 begeistert das Programm Studierende für Kunst und Kultur und gibt ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie später als Entscheiderinnen und Entscheider einsetzen können. Mit dem Stipendium richtet sich der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft an Studierende aller Fachrichtungen. Am KIT ist das Programm, dessen Partner das KIT seit 2017 ist, beim Career Service & Alumni verankert.

Mut zum Ausdruck

„Wir wollen den Blick öffnen. Raus aus der eigenen Studienblase, hinein in neue Denk- und Arbeitsweisen“, erklärt Fabian Zimpel, der das Programm beim Kulturkreis koordiniert. An acht Wochenenden treffen sich die Teilnehmenden, um in Disziplinen wie Malerei, Schauspiel, Tanz, Musik oder Fotografie einzutauchen. Jedes Wochenende steht unter der Leitung professioneller Künstlerinnern und Künstler, die nicht nur Techniken vermitteln, sondern vor allem dazu ermutigen, den eigenen Ausdruck zu finden.

Das Format lebt von Offenheit. Maschinenbaustudierende improvisieren auf einer Theaterbühne, Informatikerinnen und Informatiker lassen Farbe über Leinwände fließen, Studierende der Architektur lernen, wie Bewegung Raum definiert. „Es geht nicht darum, perfekt zu tanzen oder zu malen“, sagt Fabian Zimpel, „sondern darum, den gewohnten Rahmen zu verlassen und sich auf neue Prozesse einzustellen.“

Tanzender Mann in blauer Hose und Shirt springt vor Publikum in hellem Raum. Leander Rambichler-Praxmarer
Nicht Perfektion, sondern neue Erfahrungen und Perspektiven stehen im Fokus der Workshops des Kulturkreis Stipendiums.

Impulse außerhalb der Komfortzone

„Das Stipendium ist für mich eine wunderbare Möglichkeit, mich selbst neu kennenzulernen“, sagt Beatrice Hummel. „Jedes Wochenende war bereichernd. Mein Highlight: das gemeinsame Singen in der dunklen Kirche des Klosters Bronnbach.“ Lisa Tran war 2021/22 im Programm und engagiert sich seit 2025 im Alumni-Verein des Kulturkreis Stipendiums: „Die Wochenenden mit den Künstlerinnen und Künstlern haben meinen Blick geweitet und Veränderung geschaffen. Man denkt anders über die eigenen Themen nach“, erinnert sie sich zurück.

Auch Technomathematik-Student Lennart Kehl hat vom Perspektivwechsel profitiert: „Ich glaube, alle Teilnehmenden haben Themen, die außerhalb ihrer Komfortzone liegen, bei mir war es das Tanzen. Das Kulturkreis Stipendium hat mir die Möglichkeit gegeben neue Erfahrungen damit zu sammeln. Aber gerade dadurch habe ich gelernt, mich auf völlig neue Erfahrungen einzulassen.“

„Man lernt hier, unterschiedliche Perspektiven zu respektieren“

Agnes Honka, Leitern des Career Service & Alumni am KIT, betont: „Für uns ist es wichtig, unseren Studierenden ein Angebot zu machen, mit dem sie über den Tellerrand schauen und Dinge erleben und erfahren können, die nicht Teil ihrer Curricula sind. Viele ehemalige Teilnehmende berichten uns, dass gerade das sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung enorm weitergebracht hat“.

Frederik Metzger vom Alumni-Verein hat Erkenntnisse gewonnen, die ihn bis heute begleiten: „Man lernt hier, unterschiedliche Perspektiven zu respektieren und nicht sofort in richtig oder falsch zu denken.“ Das habe ihm gezeigt, dass oft mehrere Antworten nebeneinander existieren können.

Die Wirkung des Kulturkreis Stipendiums zeigt sich oft erst im Rückblick: Teilnehmende berichten, dass sie kreativer an fachliche Herausforderungen herangehen, selbstbewusster auftreten und offener für unkonventionelle Ideen sind. „Das Programm lebt davon, dass die Impulse aus der Kunst in andere Lebensbereiche überspringen“, fasst Fabian Zimpel zusammen.

Bewirb Dich für zwei Semester Kreativität

Das Stipendium läuft über zwei Semester und beginnt im Frühjahr. Es steht Studierenden aller Fachrichtungen am KIT offen. Informationen und Bewerbungsunterlagen findet Ihr >> auf den Seiten des Kulturkreises.

Lust, mehr zu erfahren?

Dann komm zur Infoveranstaltung am 4. Dezember 2025 ins Triangel Studio am Kronenplatz (Kaiserstraße 93, Karlsruhe). Zeit: 17–19.30 Uhr.
Fragen zum Programm beantwortet dir gerne Katharina Dalal (IRM, KIT).

Ariane Lindemann, 19.09.2025