DLL
Niklas Treml steht mit einem Kollegen vor einem Lasercutter.

Digital ausprobieren, kreativ werden: Das Digital Learning Lab am KIT

VR-Brillen testen, 3D-Modelle drucken, in 360°-Welten eintauchen, den eigenen Avatar mit KI erstellen oder am Lasercutter werkeln – das alles können Studierende am KIT ganz ohne Anmeldung erleben. Das Digital Learning Lab (DLL) bietet fünf Stationen, die digitale Medienkompetenz ganz praktisch zugänglich machen.

„Unsere Vision war es, digitale Technologien nicht nur in Theorie zu lehren, sondern sie direkt erfahrbar zu machen“, sagt Alexander Hock vom Zentrum für Mediales Lernen (ZML), das das DLL betreibt. Ursprünglich auf Lehramtsstudierende ausgelegt, ist das Digital Learning Lab heute offen für alle Fächer und Studienrichtungen.

Im ersten Stock des InformatiKOM können Interessierte insgesamt fünf Stationen besuchen:

  • 3D-Druck mit modernen Druckern, Filamenten und Softwareunterstützung
  • VR & 360° mit Kameras, Brillen und Tools zur immersiven Darstellung
  • KI & Avatare, wo z. B. Gesichter in Echtzeit durch Prominente ersetzt werden können
  • Greenscreen & Video für kreative Studioformate und Bewegtbild
  • Digitales Zeichnen & Lasercutter, wo Handwerk und digitale Gestaltung zusammenkommen

Felix Louven, Masterstudent der Elektrotechnik und aktiv bei „Engineers Without Borders“ berichtet: „Wir wollten auf der Hannover Messe unsere Arbeit in Gambia mit einer VR-Experience zeigen. Das DLL hat uns mit Technik und Know-how unterstützt – ohne das wäre dies nicht möglich gewesen.“ Auch Niklas Treml, Wirtschaftsingenieur im Master, nutzt das DLL intensiv. „Ich bin zufällig drauf gestoßen und war sofort begeistert. Man hat hier Zugang zu Technik, die man sich privat nie leisten könnte. Ich habe ein Projekt mit dem 3D-Drucker umgesetzt, das im Studium super ankam.“

Unbürokratisch ausprobieren und neue Skills aneignen

Beide betonen, wie wichtig es ist, solche praxisnahen Räume am Campus zu haben. „Das DLL ermöglicht uns, eigene Ideen mit moderner Technik umzusetzen – und das ganz ohne bürokratische Hürden“, so Felix. „Man ist motiviert, Neues auszuprobieren und lernt ganz nebenbei Skills, die im Studium und später im Beruf hilfreich sind“, ergänzt Niklas.

Neben spontaner Nutzung durch Studierende gibt es auch die Möglichkeit, das DLL und die Geräte in der eigenen Lehre zu nutzen und so zum Beispiel Seminararbeiten mit dem 3D-Drucker oder der 360°-Kamera anfertigen zu lassen. Zudem stehen begleitende Tutorials und Beratungsmöglichkeiten zur Verfügung – ideal für alle, die eigene Projektideen verwirklichen oder digitale Tools einfach mal ausprobieren möchten.

Alle Stationen sind offen zugänglich, kostenlos nutzbar und werden von geschultem Personal betreut. „Das Angebot ist niedrigschwellig und praxisnah“, sagt Alexander Hock. Künftig wollen er und das Team vom ZML das DLL noch stärker mit der Lehre verzahnen, beispielsweise mit Seminaren oder fachspezifischen Projekten. Auch eine Erweiterung um zusätzliche Technologien ist mittelfristig angedacht.

Ariane Lindemann, 26.6.2025

Niklas Treml arbeitet an einem Laptop. DLL
Niklas Treml nutzt das DLL gerne, um Neues auszuprobieren – beispielsweise ein 3D-Druck-Projekt für das Studium.