STUDIUM

VON STARKEN FRAUEN FÜR STARKE FRAUEN

Femtec bringt Frauen in den MINT-Fächern zusammen. Das KIT ist ein aktiver Teil des Netzwerks. Für clicKIT berichten drei Absolventinnen über ihre Erfahrungen.

Text: Aileen Seebauer
Foto: Femtec.GmbH

Marie Curie, Bertha Benz oder Emmy Noether – Frauen haben im Laufe der Zeit bahnbrechende Entwicklungen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (kurz MINT) erreicht. Um junge Frauen auf ihrem Karriereweg in den MINT-Fächern zu unterstützen und miteinander zu vernetzen, wurde in Berlin 2001 die internationale Karriereplattform „Femtec“ gegründet. Seit 2007 ist das KIT offizieller Partner im Femtec.Netzwerk, zu dem aktuell neben zahlreichen Wissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen – organisiert im Femtec Alumnae e.V. – acht Technische Universitäten, elf internationale Unternehmen und eine Forschungseinrichtung zählen.

Pro Semester erhalten bis zu 50 Studentinnen ein Stipendium für das Careerbuilding-Programm, in dem sie drei aufeinander aufbauende Schools in Berlin besuchen und sich unter professioneller Anleitung intensiv mit ihrer persönlichen Zukunftsplanung, ihren Zielen, Fähigkeiten und Führungskultur(en) auseinandersetzen. Netzwerkveranstaltungen und Exkursionen zu den Industriepartnern runden das Programm ab. Um aktuelle Anforderungen eines immer stärker international vernetzten Berufsalltags zu berücksichtigen, wird das Förderprogramm ab September 2020 in englischer Sprache angeboten. Mittlerweile sind an die 170 Studentinnen des KIT Teil des Femtec.Netzwerks.

Die Regionalgruppe der Alumnae in Karlsruhe bietet Raum zum Austausch mit Frauen, die ihren Weg in technischen Feldern gegangen sind. „Das ist viel wert! Im Studium ist die Frauenquote in manchen Fächern noch so niedrig, dass man selten viele Frauen auf einmal kennenlernt“, sagt Carolin Sturm, Leiterin der Regionalgruppe und Maschinenbau-Doktorandin am KIT. Gemeinsam mit ihrer früheren Kommilitonin Katharina Gillmeier, die über das Netzwerk ihren Berufseinstieg als Ingenieurin bei der Porsche AG fand und mittlerweile in der Forschung und Entwicklung für die Robert Bosch GmbH tätig ist, organisiert sie deshalb Stammtische und gemeinsame Aktivitäten für Stipendiatinnen und Alumnae.

Auch Cathrin Leitenberger berichtet begeistert von ihren Erfahrungen: Sie studiert Wirtschaftsingenieurwesen am KIT und war ebenfalls Femtec-Stipendiatin. „Das Programm bietet viele persönliche Erfahrungen und hat mich in meiner Entwicklung sehr viel weiter gebracht“, erzählt sie. Neben dem persönlichen Netzwerk mit anderen MINT- und Innovationsbegeisterten Studentinnen bietet Femtec direkte Kontakte zu den Partnerunternehmen, die den Stipendiatinnen bei der Suche nach Praktika oder Festeinstieg helfen. „So habe ich mein letztes Praktikum in Hong Kong über das Fraunhofer Institut bekommen. Die Stelle wurde extra für mich geschaffen.“

In einem digitalen Bewerbungsverfahren können sich Masterstudentinnen für ein Stipendium bewerben. Nach erfolgreicher Vorauswahl erfolgt die Einladung zum Assessment-Center, das aufgrund der COVID-19-Pandemie aktuell genau wie die Schools online erfolgt. Die nächste Bewerbungsphase für den Programmstart im März 2021 beginnt am 19. Oktober und endet am 8. November 2020. Dazu motiviert Katharina Gillmeier alle Studentinnen: „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man sich als Frau technische Studiengänge oft nicht zutraut. Aber: Traut euch! Wir können das mindestens genauso gut wie die Männer. Und mit Femtec ist man auch nicht allein mit seinen Zielen.“

Weitere Infos:
Weitere Infos:www.zak.kit.edu/femtec

Donnerstag, 3. September, 2020
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Geschrieben von: Gastautor