Fotos: Amadeus Bramsiepe
Daniel und Marcel sind 21 Jahre alt und studieren im 5. Semester Wirtschaftsingenieurwesen am KIT. Zudem haben sie dieses Jahr ihr eigenes Eiscafé in Karlsruhe eröffnet. Wie das gehen soll? Viel Mut, Optimismus und Fleiß. „Natürlich waren wir optimistisch und haben gehofft, dass es gut ankommt. Aber dass es so einschlägt, hätten wir nicht gedacht“, erzählt Marcel lächelnd.
Die Idee, das Eis im Thai-Style anzubieten, brachte Marcel aus dem Thailand-Urlaub mit. „Als ich die Eiszubereitung das erste Mal sah, dachte ich: So ein Spektakel – das zieht die Leute an“, so der 21-Jährige. Denn das Eis wird auf einer eisgekühlten Platte frisch vor dem Kunden gefertigt. Dafür geben sie zunächst die Grundmasse auf den „Eisgrill“, die mit den Zutaten der jeweiligen Eissorte – zum Beispiel frische Erdbeeren für Erdbeereis – verfeinert wird. Das Ganze wird dann so lange auf der gekühlten Platte kleingehackt und vermischt, bis die Masse schön cremig ist. Danach kann das Eis flach aufgezogen und anschließend aufgerollt werden. Zu den Eisröllchen gesellen sich im Becher schließlich noch 2 Fruchtsorten, Soße und Streusel eigener Wahl. Das schmeckt nicht nur himmlisch, sondern sieht auch toll aus.
Bis auf die Zubereitung unterscheiden sich die beiden aber grundlegend von vielen Eiscafés in Thailand. Denn sie verzichten auf chemische Inhaltsstoffe und legen viel Wert auf frische Produkte von lokalen Bauern. „Uns ist wichtig, dass unsere Kunden sehen, was in ihr Eis reinkommt und dass wir gute und natürliche Zutaten verwenden“, erklärt Daniel. Zudem gibt es fast alle Eissorten auch als vegane Variante auf Sojamilchbasis. „Veganes Eis gibt es in Karlsruhe kaum. Wir wollten Veganern dasselbe Produktsortiment anbieten wie Nicht-Veganern, und zwar zum selben Preis“, sagt Daniel weiter.
Mit ihrem Konzept haben die beiden Erfolg. Das Eis kommt trotz des stolzen Preises von 5,50 Euro gut an. Da hat sich die harte Arbeit allemal gelohnt. Bei der Frage, ob ihnen auch ihr Studium am KIT geholfen hat, kommen die beiden ins Schmunzeln: „Das Studium hat dazu beigetragen, dass wir mit manchen Sachverhalten geschickter und strukturierter umgehen konnten. Vor allem im Gespräch mit Fachleuten waren das Vokabular aus dem Studium und die wirtschaftlichen Kenntnisse sehr hilfreich“, bemerkt Marcel.
Dieses Wintersemester pausieren die beiden aber erstmal mit ihrem Studium. Sie haben ein Urlaubssemester beantragt, um sich auf die geplanten Projekte zu konzentrieren: Ab Mitte Oktober gibt es beim Goldzünglein zusätzlich zu einigen neuen Eissorten auch Crêpes in süßen und herzhaften Kreationen. „Wenn das Wintergeschäft steht, wollen wir den Eisverkauf mobil auf Hochzeiten, Firmenevents und ähnlichen Anlässen anbieten. Außerdem haben wir noch weitere Ideen für den Sommer, auf die sich unsere Kunden freuen können“, deutet Daniel an.
Montag, 14. November, 2016
ARBEITSWELT